„Frühjahr war für den Wald ein Segen“
Schnee bis Anfang Mai, danach reichlich Schmelzwasser bei niedrigen Temperaturen und gelegentlichem Regen - „Das Frühjahr war für die Pflanzen im Wald ein Segen“, blickt Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, auf das Frühjahr und besonders auf die zahlreichen kleinen Bäume, die in der vergangenen Pflanzsaison auch im United Kids Foundations Wald gepflanzt worden sind.
„Als Förster kann man sich über ein solches Frühjahr sehr freuen“, so Dr. Merker. „Sowohl für die Pflanzung als auch für die gepflanzten Bäume waren es zu Beginn des Jahres nahezu Optimalbedingungen. Die Bäume sind gut angewachsen.“
Zu Beginn des Sommers fielen abermals Heerscharen gefräßiger Borkenkäfer über bisher unversehrte Fichtenwälder her. „Auch dieses Jahr führt uns wieder vor Augen, wie wichtig und dringlich es ist, dass wir die Wälder zu klimastabilem Mischwald entwickeln. Wir sind froh, dass wir - auch dank der Unterstützung unserer Kooperationspartner - mit der Wiederaufforstung auf einem guten Weg sind“, sagt Dr. Merker.
Die Planungen für die kommende Pflanzsaison, die je nach Witterung Ende Oktober beginnt, laufen indessen auf Hochtouren. „Das Pflanzen der kleinen Bäume ist nur einer der Schritte auf dem langen Weg vom Samen zum stabilen Baum“ weist Merker auf den wichtigen Teil der Wiederaufforstung hin, der der Pflanzung vorausläuft. Der Weg der kleinen Bäume, die im Herbst 2021 gepflanzt werden sollen, beginnt schon vor zwei Jahren: Zapfenpflücker kletterten in die Kronen hoher Douglasien, Bucheckern wurden mit ausgelegten Netzen aufgefangen und Eicheln in mühsamer Handarbeit vom Waldboden aufgelesen. Wo geerntet werden darf, ist dabei genau festgelegt: „Um Saatgut zu gewinnen, beernten wir nur die dafür zugelassenen Wälder– solche, von denen wir wissen, dass die Bäume von guter Qualität sind und gesund wachsen“, erklärt Dr. Merker.
Kleine Bäume wachsen in Baumschulen
Das wertvolle Baum-Saatgut wird dann bei den Spezialisten der Landesforsten gereinigt, sortiert, wenn nötig speziell behandelt und dann gelagert. Ist der richtige Zeitpunkt gekommen, nutzen Baumschulen das Saatgut und säen es in ihren Beeten aus. Nicht jeder Samen keimt – aber dort, wo sich ein Sämling zeigt, bestehen gute Chancen, dass er es einmal in den Wald schafft. Anders als unter den rauen Bedingungen auf den entstandenen Kahlflächen sind die zarten Sämlinge hier geschützt vor dem Fraß hungriger Schnecken und Mäuse, vor spätem Frost oder der Dürre im Sommer. So wachsen die kleinen Bäume je nach Art ein bis zwei Jahre in Reih und Glied in den Baumschulbeeten heran.
Bereits jetzt haben die Försterinnen und Förster geplant, wann und wo welche Bäume welcher Art und welcher Größe in der kommenden Pflanzsaison gepflanzt werden sollen. Sobald die kleinen Bäumchen ihr jährliches Wachstum abgeschlossen haben und der Boden von erstem herbstlichen Regen feucht ist, kann mit der Pflanzung begonnen werden. „Während Laubbäume wie Ahorne, Erlen oder Buchen bereits jetzt im Herbst und über den Winter gepflanzt werden können, pflanzen wir Nadelbäume erst im Frühjahr“, erklärt Dr. Merker das Vorgehen. „Bleibt zu hoffen, dass die jungen Bäume dann abermals auf gute Bedingungen treffen und sie dann schnell zu dem Mischwald heranwachsen, den wir uns wünschen und der weniger anfällig ist.“
JEDE SPENDE HILFT!
Werden Sie mit einer kleinen Spende Teil des Waldes. Für nur fünf Euro wird ein weiterer Baum gepflanzt.
Alle Infos unter www.ukf-wald.de