Immobilien im Trend – Nachfrage nach Wohneigentum auch 2021 ungebrochen hoch
„Gewohnt wird immer“ – so ein gängiger Ausspruch in der Immobilienbranche. Durch den zeitweisen Lockdown und die damit verbundene Ausweitung des mobilen Arbeitens hat das zu-Hause-bleiben für viele Menschen auch in der Region Braunschweig-Wolfsburg noch einmal an Qualität gewonnen und damit Nachfrage auf dem Immobilienmarkt gesorgt. Doch woher nehmen?
„Zurzeit entsteht der Eindruck, dass generell weniger Angebote auf dem Markt sind“, bestätigt Dirk Rosskopf, Geschäftsführer der Volksbank BraWo Immobilien GmbH. Dank des dauerhaft niedrigen Zinsniveaus seien Immobilien auch als Geldanlage-Objekte interessant. „Das sorgt dafür, dass diejenigen Immobilien-Eigentümer, die nicht zwingend verkaufen müssen - auch in Ermangelung von alternativen Anlagemöglichkeiten - auf den Verkauf verzichten. Was wiederum dazu führt, dass einer großen Nachfrage noch weniger Angebot entgegensteht, was vereinzelt auch zu Preisübertreibungen führen kann“, erklärt Rosskopf die aktuelle Situation am Markt.
Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage betreffe vor allem stadtnah gelegene Ein- und Zweifamilienhäuser. „Im Wohnungssegment wurde in den vergangenen Jahren eine rege Bautätigkeit in unserer Region entfacht. Dadurch konnte ein großer Teil der Nachfrage befriedigt werden, gleichwohl bleibt es bei einem Nachfrageüberhang in städtischen Lagen.“
Zinsmarkt: Keine Anzeichen für Trendwende
Die Ansicht bestätigt Florian Kull, Leiter Baufinanzierung bei der Volksbank BraWo: „Der Zinsmarkt ist nach einem Anstieg zu Beginn des Jahres wieder gefallen. Vom historischen Tiefpunkt im November 2020 ist das Zinsniveau bis Mai 2021 um 0,5 Prozent gestiegen und seither wieder um 0,25 Prozent gefallen. Es gibt im Moment keine Anzeichen für einen Trendwende am Markt. Kurzfristige Schwankungen werden immer möglich sein. Dennoch gehen Experten von einem konstant niedrigen Zinsniveau aus.“
Dies führe eben zu einer erhöhten Nachfrage bei weniger Angebot, was eine zum Teil deutliche Preissteigerung der Objekte nach sich ziehe. Durch gestiegene Preise für Neubauten habe sich auch der Preis für Bestandsimmobilien erhöht. Pandemiebedingt stiegen die Preise für Materialien und Handwerker, was sich in allen Bereichen des Bau- und Immobiliengewerbes auf die Kosten der Vorhaben auswirkt.
Wie sich der Markt in Zukunft entwickelt, ist laut Kull schwer vorauszusehen: „Eine Prognose für die Zukunft ist nur schwer zu machen. Das Zinsniveau wird voraussichtlich weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleiben. Ob die Preisspirale bei Baumaterialen oder Neubauten weiter gehen wird, ist im Moment nicht zu beurteilen.“