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Sparen in der Inflation – Was Verbraucher bei steigenden Preisen tun können

Erstellt von Fabien Tronnier | | Finance

Die aktuell hohe Inflation treibt vielen Bürgerinnen und Bürgern Sorgenfalten auf die Stirn. Gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – lag sie im Dezember 2022 bei über acht Prozent. Dr. Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes, erklärt: „Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Gütern, besonders bei den Nahrungsmitteln. Verbraucher spüren die Inflation schon seit vielen Monaten im Geldbeutel. Mit der sich abzeichnenden Gas-Krise könnte die Belastung im kommenden Jahr weiter steigen.

Energie sparen lohnt sich

Wer nach Möglichkeiten sucht, Geld zu sparen, kann bei den Energiepreisen als höchste Inflationstreiber ansetzen und seinen individuellen Energieverbrauch – soweit vertretbar – reduzieren. Der Anteil der Energie an den gesamten Verbrauchsausgaben lag im Jahr 2015, vor der aktuellen Preisexplosion, bei zehn Prozent. Davon entfielen etwa zwei Drittel auf den Energieverbrauch beim Wohnen und ein Drittel auf den Verkehr. Heute dürfte dieser Anteil deutlich höher liegen. Den Heizungsregler herunterzudrehen und auf weniger wichtige Fahrten zu verzichten kann also zu erheblichen Einsparungen führen.

Auch „Sparen beim Fahren“ lohnt sich: Nach Angaben der Verbraucherzentralen senkt ein gleichmäßiges Fahren mit 110 km/h auf der Autobahn gegenüber 140 km/h den Benzinverbrauch um ein bis zwei Liter pro 100 Kilometer. Wer Klimaanlage, Sitz- oder Heckscheibenheizung nicht oder weniger nutzt, kann noch mehr sparen.

Preise vergleichen und Haushaltsbuch führen

Auch die Nahrungsmittelpreise sind stark gestiegen. Dabei muss gesundes, selbst gekochtes Essen muss nicht teuer sein: Eine Reduzierung des Fleisch- und Wurstkonsums sowie der Kauf vorwiegend saisonaler Produkte – die meist günstiger sind als importierte Waren – machen sich im Portemonnaie positiv bemerkbar. Wer Leitungswasser statt Mineralwasser trinkt, spart übers Jahr gerechnet nicht nur Geld, sondern muss auch weniger schleppen. Das Leitungswasser in Deutschland hat eine sehr gute Qualität und kostet weniger als einen Cent pro Liter.

Preisvergleiche lohnen sich nicht nur beim Wocheneinkauf, sondern auch bei Mobilfunktarifen. Relativ teuer sind zum Beispiel Verträge, bei denen alle zwei Jahre ein neues Gerät ausgewählt werden kann. Ein Wechsel zu einem günstigeren Anbieter ist seit Dezember 2021 deutlich einfacher geworden: Nach einer Mindestlaufzeit, die meist bei 24 Monaten liegt, können Verträge monatlich gekündigt werden.

Um den Überblick über die eigenen Ausgaben zu behalten und Sparpotenziale besser zu erkennen, lohnt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen. Nicht nur überschaubare Beträge wie für den „Kaffee to go“ summieren sich am Ende eines Monats zu größeren Posten. Auch regelmäßige Abbuchungen größerer Summen, wie etwa die monatlichen Beträge für Strom und Gas, können Sparimpulse liefern.

„Unbedingt erforderlich erscheint es gerade für Haushalte mit einem relativ geringen Nettoeinkommen, nicht unbedingt notwendige Anschaffungen hinten an zu stellen und alle Ausgaben zu überprüfen. Dabei lohnt sich oft ein Blick auf manchmal unbeachtete regelmäßige Lastschriften. Hinter diesen können sich Verträge verbergen, die dem einzelnen Menschen gar nicht mehr bewusst sind. Auch unnötige Ausgaben wie Kontoführungsgebühren oder Kosten für Leistungen, die es auch kostenfrei gibt, sollten auf den Prüfstand kommen“, so Stefan Honrath, Leiter der Direktion Peine der Volksbank BraWo und diplomierter Volkswirt.

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