Stürme zur Unzeit - Pflanzsaison im Endspurt
Wie geht es weiter im United Kids Foundations Wald? Wie ist die Situation im Harz nach dem milden Winter und stürmischen Frühjahr? Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, berichtet über den Stand der Pflanzsaison.
Die Wetterprognosen überschlugen sich mit Warnungen vor den drei Stürmen Ylenia, Zeynep und Antonia Mitte Februar. Entsprechend alarmiert waren die Försterinnen und Förster der Niedersächsischen Landesforsten – die Warnungen weckten böse Erinnerungen an den Orkan Friederike im Januar 2018, mit dem eine bisher beispiellose Entwicklung im Wald, vor allem des Harzes, ihren Anfang nahm. Als sich die Stürme verzogen hatten, begannen die Arbeiten: Zunächst mussten Wege freigeschnitten werden, um in den Wald zu kommen und sich einen Überblick über die Schäden verschaffen zu können.
Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, fasst zusammen: „Abermals hat es vor allem die Fichte getroffen, wieder ist vor allem der Harz betroffen, daneben aber auch Teile des Sollings und – anders als bisher – auch Bereiche der Lüneburger Heide.“ In der Summe hinterließen die Stürme etwa eine so große Menge Sturmholz, wie der Orkan Friederike im Januar vor vier Jahren.
Sturmholz "gefundenes Fressen"
Anders als damals bleibt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Landesforsten jetzt aber deutlich weniger Zeit, die Sturmschäden aufzuarbeiten. „Je nach Witterung ist schon Ende März mit dem Erwachen der Borkenkäfer zu rechnen, für die das Sturmholz ein gefundenes Fressen ist“, erläutert Dr. Merker die Dringlichkeit der Aufarbeitung vor allem des Fichtensturmholzes.
Die Käfer bevorzugen im Frühjahr angeschobene, durch Sturm geschwächte oder entwurzelte Bäume, bohren sich in deren Borke und vermehren sich darin. Wird das Holz nicht rechtzeitig aufgearbeitet und aus dem Wald gebracht, drohen die Nachkommen dieser ersten „Käfer-Generation“ dann die gesunden Fichten zu befallen, die den Sturm unversehrt überstanden haben.
„Unser Ziel ist es deswegen, bis zum Juni das Fichtensturmholz aufgearbeitet zu haben“, erklärt Merker weiter. Doch auch an anderer Stelle drängt die Zeit: Die Pflanzsaison ist in vollem Gange, die Bedingungen sind gut. Der Regen im Januar und Februar hat die Böden in den für die Setzlinge wichtigen oberen Schichten gut durchfeuchtet, die Böden sind meist nicht gefroren und bis auf die Hochlagen des Harzes schneefrei.
„Die Stürme kamen aber auch wegen der laufenden Pflanzarbeiten zur Unzeit. Die Pflanzung der Setzlinge verlangt eigentlich gerade höchste Priorität, noch vor Beginn der Vegetationszeit müssen sie in die Erde gebracht werden“, erläutert Merker. Försterinnen, Förster, Forstwirtinnen und Forstwirte haben daher alle Hände voll zu tun und die Hoffnung, dass die Witterung im Frühjahr für sie spielt, so Merker: „Ein kühles, feuchtes Frühjahr verlängert nicht nur die Pflanzsaison, es hemmt auch den Borkenkäfer.“
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