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Wolters Brauerei auf Erfolgskurs

Erstellt von Ina von Janowski | | Business | Wolters

Francesco Perricone kennt sich in der Getränkebranche aus. Seit Oktober 2020 verantwortet er den Bereich Marketing und Vertrieb bei der Wolters Brauerei. Im Interview spricht der Geschäftsführer über neue Chancen, Hard Seltzer und Expansion.

Herr Perricone, der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier ist in Deutschland weiterhin rückläufig. Was ist Ihre Antwort auf diese Herausforderung?

In den letzten Monaten haben wir im großen Rahmen investiert und werden weiterhin investieren, auch um in dem stark wachsenden Segment der nichtalkoholischen Getränke mitzuspielen. Die Brauerei ist jedenfalls zukunftssicher aufgestellt. Das betrifft sowohl den technischen Bereich als auch unsere Produkte. Wir sind ‚on the way‘.

Welche Maßnahmen haben Sie konkret umgesetzt?

Nehmen wir die neue Entalkoholisierungsanlage. Wir müssen das Entalkoholisieren nicht mehr fremdvergeben und können dadurch nicht nur Kosten senken, sondern auch unseren Weg der nachhaltigen Produktion weiter ausbauen. Es werden durch den zukünftigen Verzicht von Fremdvergaben Transporte von über 20.000 km jährlich eingespart, das schont die Umwelt und entlastet die Autobahnen. Ein weiteres Beispiel ist die hochmoderne Flaschenabfüllanlage, die ein viel schnelleres Abfüllen verschiedener Produkte und Flaschen ermöglicht. Zusätzlich wurde unsere Produktpalette um Ladenhüter bereinigt, neue Sorten ergänzen das Angebot.

Gibt es konkrete Pläne zu den nächsten Produktlaunches?

Inzwischen bieten wir naturtrübes Radler in zwei Varianten und Helles an, der geplante Cola-Orange-Mix wird das erste Baby der neuen Generation sein, das auf den Markt kommt und übrigens ab dem 23.06. erhältlich. Weitere Produktideen sind in der Planung oder stehen vor der Marktreife: Für alle Spezialbier-Fans kommt zum Beispiel ein Rotbier auf den Markt und diverse limitierte Sondereditions-Biere, darüber hinaus planen wir verstärkt Entwicklungen bei alkoholfreien Erfrischungsgetränken. Hard Seltzer ist momentan kein Thema, könnte aber zukünftig eines werden.

Was ist eigentlich Hard Seltzer?

Der Trend kommt, wen wundert‘s, aus den USA. Vereinfacht gesagt handelt es sich um Sprudelwasser, Alkohol und Fruchtgeschmack. Allerdings wird nicht einfach Wasser mit einer Spirituose gemischt, ein Großteil der Hard Seltzer sind vielmehr fermentierte, gebraute Produkte. Der Alkoholgehalt bewegt sich im Schnitt um die fünf Volumenprozent, und das macht das Getränk zu einer leichten Angelegenheit.

Wenn Sie auf Ihren Start im Oktober 2020 zurückblicken, wie fällt eine erste Bilanz aus?

Um gegen die Fernsehbiere wettbewerbsfähig zu bleiben, mussten wir zügig den Investitionsstau beseitigen und umgehend Umstrukturierungsmaßnahmen einleiten. Der Investitionsstau ist inzwischen zum größten Teil abgebaut, die Umstrukturierung in den Bereichen Marketing, Vertrieb, Finanzen verläuft nach Plan.

Wir haben unsere Chancen genutzt. Wir sind wieder ein ernstzunehmender regionaler Marktplayer. Für unsere über 140 Mitarbeiter bedeutet diese positive Entwicklung, dass die Wolters-Brauerei ein Arbeitgeber ist, auf den sie sich verlassen können. Wir waren sehr stolz darauf, dass wir unserer Belegschaft bereits im ersten Jahr nach der Neuausrichtung ein Weihnachtsgeld zahlen konnten.

Spielt Nachhaltigkeit eine Rolle in Ihrem Unternehmen?

Ganz klar ja. Allein im Bereich Kartonagen müssen wir, wie viele Unternehmen, neue Wege gehen, um die Verpackungen ökologischer zu gestalten.

Welche Punkte stehen als nächstes auf Ihrer Agenda?

Unser Ziel ist, mit einem zeitgemäßen Produktportfolio den Markt zu bedienen. Ein nächster Schritt ist, das Markenbild zu modernisieren. Ferner wollen wir unseren Absatzmarkt sukzessive auf die Harz-Heide-Region ausweiten. And last but not least planen wir, wie bereits mehrfach angekündigt, den „Wolters-Hof“ mit Brauereimuseum, Gastronomie und Biergarten.

Verraten Sie uns mehr geplanten „Wolters-Hof“…

Auf unserem Gelände soll der „Wolters-Hof“ entstehen in welchem auch Elemente eines Brauereigeschichte sichtbar sein werden. Wir werden Brauereibesichtigungen anbieten, die Brauerei wieder „erlebbar“ machen, es wird einen Wolters-Fanshop geben. Außerdem können Veranstaltungen oder Feste bei uns gebucht werden. Unser gastronomisches Konzept sieht zudem einen Biergarten vor – wir planen eine Oase, die zum Verweilen einlädt.

Wie weit sind die Pläne vorangeschritten, gibt es bereits einen Termin für die Eröffnung?

Die Vorbereitungen laufen bereits, erste Veränderungen werden schon 2022 sichtbar sein. Pünktlich zu unserem 400-jährigem Jubiläum in 2027 eröffnen wir dann aller spätestens den „Wolters-Hof“.

Eine Frage noch zum Schluss, in welchem Alter haben Sie ihr erstes Bier getrunken, waren sie damals gleich überzeugt?

Ich schätze so mit 16, aber fragen Sie mich nicht welche Biermarke es war – auf jeden Fall war es ein Pils. Überzeugt? Natürlich, sonst würde ich heute diesen Job nicht machen.

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"Auf in die neue Zeit...", Francesco Perricone, Geschäftsführer Hofbrauhaus Wolters GmbH, hat die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
"Auf in die neue Zeit...", Francesco Perricone, Geschäftsführer Hofbrauhaus Wolters GmbH, hat die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.